• Wer bin ich? Was Radikalität, Radikalisierung und Identitätsentwicklung eint und was sie unterscheidet.

  • 2022/10/13
  • 再生時間: 47 分
  • ポッドキャスト

Wer bin ich? Was Radikalität, Radikalisierung und Identitätsentwicklung eint und was sie unterscheidet.

  • サマリー

  • Wie entwickelt sich Identität psychodynamisch gesehen, welche gesellschaftlichen Einflüsse spielen eine Rolle und was kann das alles mit Radikalisierungsprozessen zu tun haben? Darüber reden Winnie Plha (Projektleitung Interdisziplinäres Kompetenznetzwerk Radikalisierungsprävention) und Prof. Dr. Andreas Zick (Leitung des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung) in der aktuellen Folge des Denkzeit-Podcasts. In der öffentlichen Wahrnehmung scheint Radikalität inzwischen vor allem negativ konnotiert zu sein, radikale Einstellungen sind jedoch nicht mit Radikalisierungsprozessen oder extremistischen Handlungen gleichzusetzen. Im Rahmen der jugendlichen Identitätsentwicklung braucht es sogar eine gewisse Radikalität, eine Abgrenzung von bestehenden Werten und Normen, um darüber zu einem unabhängigen Selbstentwurf zu finden. Radikalität ist in der Regel ein ubiquitäres Phänomen der Adoleszenz. Dennoch beobachten wir eine kleine Anzahl von jungen Menschen, die sich besorgniserregend radikalisieren und sich zum Beispiel islamistischen Gruppen anschließen. Dies kann auch als Versuch der Identitätsfindung und somit der psychischen Stabilisierung betrachtet werden. In der Podcast-Folge beleuchten wir das Thema Identitätsentwicklung in der Adoleszenz aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigen auf, wie es durch individuelle und soziale Belastungen zu Störungen kommen kann, die dann in gravierende Radikalisierungsprozesse münden können (aber nicht müssen). Außerdem sprechen wir darüber, was es für eine gelingende Identitätsentwicklung braucht und was sich daraus wiederum für die Radikalisierungsprävention ergibt. Hier finden Sie spannende Literatur zum Thema: Friedmann, R. & Plha, W. (2021): "Geändert habe ich mich eigentlich nicht. Aber die Welt ist netter geworden...". In: Ahrbeck, B., Dörr, M. & Gstach, J. (Hg.): Jugendkriminalität. Delinquenz verstehen, pädagogisch antworten. Jahrbuch für psychoanalytische Pädagogik 28. Gießen: Psychosozial Verlag, 107-124. Friedmann, R. & Plha, W. (2017): Auf der Suche nach Orientierung. Risikofaktoren für Radikalisierung aus psychodynamisch-pädagogischer Perspektive. In: B. Traxl (Hrsg.): Aggression, Gewalt und Radikalisierung. Frankfurt a. M.: Brandes & Aspel, 219-243. Freiheit, M & Zick, A. (2022): Die Rolle von islamistischen Gruppen und Milieus in der Hinwendung und Radikalisierung von jungen Menschen. In: Milbrandt, B.; Frank, A.; Greuel, F. & Herding, M. (Hrsg.): Handbuch Radikalisierung im Jugendalter. Phänomene, Herausforderungen, Prävention. Opladen: Verlag Barbara Budrich, 247-262. Freiheit, M.; Uhl, A. & Zick, A. (2021): Phänomenübergreifende Radikalisierungsprävention – Perspektiven aus Praxis und Forschung. In: Radikalisierungsprävention in Deutschland - Mapping und Analyse von Präventions- und Distanzierungsprojekten im Umgang mit islamistischer Radikalisierung. Osnabrück/Bielefeld: MAPEX-Forschungsverbund, 223-261. Erikson, E. H. (1968). Identität und Lebenszyklus. Frankfurt: Suhrkamp. Erikson, E. H. (1982). Der vollständige Lebenszyklus. Frankfurt: Suhrkamp. Kernberg, O. F. (1988). Schwere Persönlichkeitsstörungen. Stuttgart: Klett-Cotta
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あらすじ・解説

Wie entwickelt sich Identität psychodynamisch gesehen, welche gesellschaftlichen Einflüsse spielen eine Rolle und was kann das alles mit Radikalisierungsprozessen zu tun haben? Darüber reden Winnie Plha (Projektleitung Interdisziplinäres Kompetenznetzwerk Radikalisierungsprävention) und Prof. Dr. Andreas Zick (Leitung des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung) in der aktuellen Folge des Denkzeit-Podcasts. In der öffentlichen Wahrnehmung scheint Radikalität inzwischen vor allem negativ konnotiert zu sein, radikale Einstellungen sind jedoch nicht mit Radikalisierungsprozessen oder extremistischen Handlungen gleichzusetzen. Im Rahmen der jugendlichen Identitätsentwicklung braucht es sogar eine gewisse Radikalität, eine Abgrenzung von bestehenden Werten und Normen, um darüber zu einem unabhängigen Selbstentwurf zu finden. Radikalität ist in der Regel ein ubiquitäres Phänomen der Adoleszenz. Dennoch beobachten wir eine kleine Anzahl von jungen Menschen, die sich besorgniserregend radikalisieren und sich zum Beispiel islamistischen Gruppen anschließen. Dies kann auch als Versuch der Identitätsfindung und somit der psychischen Stabilisierung betrachtet werden. In der Podcast-Folge beleuchten wir das Thema Identitätsentwicklung in der Adoleszenz aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigen auf, wie es durch individuelle und soziale Belastungen zu Störungen kommen kann, die dann in gravierende Radikalisierungsprozesse münden können (aber nicht müssen). Außerdem sprechen wir darüber, was es für eine gelingende Identitätsentwicklung braucht und was sich daraus wiederum für die Radikalisierungsprävention ergibt. Hier finden Sie spannende Literatur zum Thema: Friedmann, R. & Plha, W. (2021): "Geändert habe ich mich eigentlich nicht. Aber die Welt ist netter geworden...". In: Ahrbeck, B., Dörr, M. & Gstach, J. (Hg.): Jugendkriminalität. Delinquenz verstehen, pädagogisch antworten. Jahrbuch für psychoanalytische Pädagogik 28. Gießen: Psychosozial Verlag, 107-124. Friedmann, R. & Plha, W. (2017): Auf der Suche nach Orientierung. Risikofaktoren für Radikalisierung aus psychodynamisch-pädagogischer Perspektive. In: B. Traxl (Hrsg.): Aggression, Gewalt und Radikalisierung. Frankfurt a. M.: Brandes & Aspel, 219-243. Freiheit, M & Zick, A. (2022): Die Rolle von islamistischen Gruppen und Milieus in der Hinwendung und Radikalisierung von jungen Menschen. In: Milbrandt, B.; Frank, A.; Greuel, F. & Herding, M. (Hrsg.): Handbuch Radikalisierung im Jugendalter. Phänomene, Herausforderungen, Prävention. Opladen: Verlag Barbara Budrich, 247-262. Freiheit, M.; Uhl, A. & Zick, A. (2021): Phänomenübergreifende Radikalisierungsprävention – Perspektiven aus Praxis und Forschung. In: Radikalisierungsprävention in Deutschland - Mapping und Analyse von Präventions- und Distanzierungsprojekten im Umgang mit islamistischer Radikalisierung. Osnabrück/Bielefeld: MAPEX-Forschungsverbund, 223-261. Erikson, E. H. (1968). Identität und Lebenszyklus. Frankfurt: Suhrkamp. Erikson, E. H. (1982). Der vollständige Lebenszyklus. Frankfurt: Suhrkamp. Kernberg, O. F. (1988). Schwere Persönlichkeitsstörungen. Stuttgart: Klett-Cotta

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