Chlorgesänge

著者: Ute Zill Martina Schrey
  • サマリー

  • Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!
    Ute Zill, Martina Schrey
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エピソード
  • Folge 85: Zuhause im Meer
    2024/10/02
    Diesmal sprechen wir mit jemanden, der etwas ganz Besonderes geleistet hat: Als einer von 33 Menschen weltweit und erste Frau Deutschlands hat Nathalie Pohl alle sieben Meerengen der Oceans Seven durchschwommen! Die letzte Etappe erst vor kurzem, am 17. September bezwang sie den rund 40 Kilometer langen North Channel zwischen Irland und Schottland in einer Zeit von 11 Stunden und 5 Minuten - einen Monat vor ihrem 30. Geburtstag. Jetzt erholt sie sich in Dubai, wir sprechen mit ihr um 7 Uhr morgens per Videocall, bei ihr ist es zwei Stunden später und natürlich ist sie auch an diesem Morgen schon geschwommen. Die langhaarige blonde Frau aus Marburg ist sehr offen und freundlich, berichtet freimütig davon, dass ihre letzte Meeresdurchquerung alles andere als schön gewesen ist: Erst war lange unklar, ob sie aufgrund des Windes überhaupt starten kann, dann war ihr die ganze Zeit schlecht, ihr Trainer im Beiboot seekrank - und das Wasser mit 14 Grad einfach scheußlich kalt. Umso größer die Freude, als sie endlich in Schottland angekommen ist - mit schweren Armen, erschöpft, aber hochzufrieden. Nathalie schwimmt seit sie denken kann, verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend im Becken, war bei Wettkämpfen und Deutschen Meisterschaften dabei, trainiert bis heute sechs Stunden am Tag Auf ein Sportinternat wollte sie nie, Olympia war damit für sie von vornherein unerreichbar. Und irgendwann kam der Punkt, dass sie das Immergleiche im Becken nicht mehr weitermachen wollte. Das Buch „Die Eisschwimmerin“ von Lynne Cox brachte sie auf die Idee, im Meer zu schwimmen - und zwar genauso wie Lynne Cox durch den Ärmelkanal. Zunächst keine wirkliche Erfolgsgeschichte, etwas, was Nathalie sympathisch macht: Wenn sie erzählt, dann berichtet sie nicht als erstes von ihren Erfolgen - sondern von ihren Niederlagen. Auch in ihrem Buch „Im Meer bin ich zuhause“ geht es in allererster Linie darum, wie schwer das Schwimmen im salzigen Freiwasser ist und wie oft sie daran gescheitert ist. Vor dem Kaiwi-Kanal in Hawai, den sie 2022 durchschwommen hat, hatte sie den größten Respekt, erzählt sie uns. Das Problem waren aber gar nicht die Haie, nach denen sie immer wieder gefragt wird. Die viel realere Gefahr geht dort von Quallen aus. Mit der Portugiesischen Galeere, eine der giftigsten Quallen der Welt, hatte Nathalie eine höchst unangenehme Begegnung, ihr Haut war total verbrannt, die Spuren noch Monate später zu sehen. Trotzdem: Jemand, der sagt, das ganze Schwimmen ist doch viel zu gefährlich, mach das nicht - der hätte keinen Platz in ihrem Leben. Deshalb ist es ihr sehr wichtig, dass ihre Familie sie unterstützt und besonders schön, dass ihr Papa, Unternehmer und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Vermögensberatung AG, bei all ihren großen Schwimmen dabei ist. Sie weiß, dass es ein Privileg ist, sich immer wieder voll auf´s Schwimmen konzentrieren zu können, und engagiert sich als Gründungsmitglied des Vereins „Menschen brauchen Menschen“ dafür, dass Kinder kostenlos schwimmen lernen. Sie ist Schirmherrin der Water Experience Academie und will sich bei Sea Shepherd für den weltweiten Meeresschutz einsetzen. Einige Projekte sind bereits geplant, mehr möchte sie noch nicht sagen. Auch im Wasser geht es weiter - mit dem Australian Triple Crown und einem größeren Schwimmen nächstes Jahr im September - aber mehr wird noch nicht verraten! https://nathaliepohl.de/ https://de.wikipedia.org/wiki/Nathalie_Pohl https://www.instagram.com/pohlnathalie https://www.hessenschau.de/sport/mehr-sport/extremschwimmerin-pohl-es-ist-lebensgefaehrlich-was-wir-da-machen-v1,extremschwimmerin-pohl-interview-100.html https://www.menschen-brauchen-menschen.org/ https://sea-shepherd.de/ https://restube.com/de/pages/water-experience-academy?srsltid=AfmBOopgGtH90wPW3drcZai7KPpqpQn2nS5mHOEwMKMN4SE2HEQQZZjk
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    40 分
  • Folge 84: Olympia für alle
    2024/09/25

    Eines der Freibäder, das in Berlin am längsten geöffnet hat, ist das Sommerbad am Berliner Olympiastadion. Ein traditionsreiches Bad, Austragungsort der Olympischen Spiele 1936, heute jedoch - naja. Ziemlich sanierungsbedürftig. Die Tribünen links und rechts mit rund 7500 Plätzen sind seit drei Jahren verhüllt, weil kein Geld dafür da ist, um sie wieder auf Vordermann zu bringen. Unter den Tribünen: Umkleiden, sanitäre Anlagen und technische Einrichtungen.

    Einer, der in seiner Jugend genau auf diesen Tribünen immer gesessen hat, um von dort die Lage zu peilen (und sicher auch, um nach dem ein oder anderen Mädel zu schauen), ist Ingo Köhler. Mittlerweile arbeitet er hier von März bis September als Fachangestellter für Bäderbetriebe, die Ausbildung hat er erst mit Anfang 40 gemacht und kann sich heute nichts Besseres mehr vorstellen. An diesem recht regnerischen Tag trifft er sich um 7 Uhr morgens mit uns am Beckenrand.

    Er findet, Bademeister zu sein ist vor allem ein sozialer Beruf. Dieses Jahr fand er ziemlich entspannt. Es gab einfach so viele schöne Tage, dass sich das Ganze gut entzerrt habe, sagt er. Hier kommen viele Sportschwimmer her, aber auch Menschen, die den Sprungturm lieben - denn das ist hier ein 10-Meter-Turm. Sportspringer, oder, der neueste Trend: „Todesspringer“, wie Ingo es nennt, Menschen in fast jedem Alter, die sich einen Neopren-Anzug anziehen und absichtlich so aus 10-Metern springen, dass es besonders laut klatscht und hart spritzt.

    Ingos Ding ist das nicht. Aber er ist absolut schwindelfrei, das hilft, um da oben für Ordnung zu sorgen. Außerdem steht immer unten ein Schwimmmeister, der aufpasst, wenn jemand nicht rechtzeitig aus dem Wasser wieder hochkommt. Das passiere aber relativ selten. Manchen bleibt für einen Moment die Luft weg - aber Schlimmeres passiere kaum.

    Der Sprungturm hat auch eine soziale Komponente, findet Ingo. Die Leute bleiben in Bewegung - und haben gar keine Lust mehr, irgendwelchen Unsinn zu machen. Vermutlich deswegen sind außergewöhnliche Vorfälle im Olympiabad eher die Seltenheit.

    Das Olympiabad ist Teil des Olympiaparks, gepachtet von den Berliner Bäderbetrieben. Seit 2015/16 ist das 50-Meter-Becken ein Edelstahlbecken. Hätten die Olympischen Spiele 2024 in Berlin stattgefunden, wären hier die Wasserballturniere ausgetragen worden. So aber gibt es leider zur Zeit wenig Grund, die historischen Tribünen zu sanieren, bedauert Ingo. Vielleicht wird es ja zu 2040 was.

    Und noch ein wichtiger Hinweis: Das Sommerbad am Olympiastadion ist komplett barrierefrei.

    https://www.berlinerbaeder.de/baeder/detail/sommerbad-olympiastadion/

    https://www.berlin.de/special/sport-und-fitness/adressen/schwimmbad/sommerbad-olympiastadion-4f143a5cb4fc475f0b2f1f00.html

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olympia-Schwimmstadion_Berlin






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    29 分
  • Folge 83: Das Bürgerbad
    2024/09/18

    Am liebsten würde sie hier wohnen, sagt Sonja Trautmann und schaut sich stolz in „ihrem“ Freibad um. Und man kann es ihr nicht verdenken. Das Freibad Uetze ist super gepflegt, die Beete liebevoll angelegt, es gibt ein Pool-Café und eine Bücherwand, Strandkörbe laden zum Verweilen ein und das Wasser in dem 50-Meter-Becken glitzert jadegrün.

    Noch vor ein paar Jahren war dieses Bad dem Untergang geweiht. Die 20.000-Einwohner Gemeinde Uetze in der Region Hannover konnte sich das 1959 erbaute öffentliche Bad einfach nicht mehr leisten und wollte es schließen, das war 2010. Den Förderverein, dessen 2. Vorsitzende Sonja Trautmann ist, gab es damals schon. Doch das reichte nicht. Deshalb beschlossen einige engagierte Uetzer Bürger, eine Genossenschaft zu gründen, um das Bad zu erhalten. „Ein Jahr hat es gedauert, bis wir uns raufgeschafft haben, was man dafür braucht“, erzählt Sonja, die vor unserem Gespräch natürlich schnell noch schwimmen war.

    Seit 2011 ist das Freibad Uetze jetzt eine Genossenschaft - und ein Naturbad. Denn hier wird das Wasser nicht gechlort, sondern durch einen Geomatrix-Filter gereinigt, ein Filterbecken mit 1800 Schilfpflanzen außerhalb des Beckens. Glasklar ist es trotzdem, nur nicht wärmer als 22 Grad - aber das reicht völlig aus. Genosse oder Genossin kann jeder werden, der einmalig mindestens 100 Euro zahlt. Der Vorteil: Wenn man dann auch noch eine Saisonkarte erwirbt, kann man als Genossenschaftsmitlied schon morgens ab 5:45 Uhr im Freibad schwimmen. Und abends bis 21 Uhr.

    Das alles funktioniert aber nur mit ganz viel Ehrenamt. Jedes Beet im Feibad hat einen ehrenamtlichen Paten. Es gibt die Rasenmäher-Gruppe, die dafür sorgt, dass die Wiese gepflegt ist. Die Donnerstaggruppe - lauter Männer - reparieren jeden Donnerstag, was repariert werden muss und setzen sich danach zum Klönen beim Bier zusammen. Es gibt die Kassenhäuschengruppe und die Pool-Café-Gruppe und alle tun alles dafür, damit jeder Sommer hier im Bad der schönste wird. Lediglich die beiden Schwimm-Meister:innen sind fest angestellt.

    Und überhaupt ist das Bad viel mehr als ein Schwimmbad. Wer nicht schwimmen, sondern nur im Pool-Café ein Stück Kuchen essen will, zahlt keinen Eintritt. Hier finden Freibad-Gottesdienste mit Taufe statt, public viewing während der Fußball-EM (natürlich auch während der WM), Tauchshows der Freiwilligen Feuerwehr, Aqua Fitness, Mitternachtsschwimmen oder Sommerferien-Parties. Selbstverständlich können Kinder hier schwimmen lernen oder Menschen ihren Rettungsschwimmerschein ablegen. Nur einen Verein gibt es leider nicht, bedauert Sonja Trautmann.

    Dafür kann man sich vom 5-Meter-Turm stürzen oder einfach nur gemütlich seine Bahnen ziehen. Aktuell hat die Genossenschaft 1050 Mitglieder, neue sind herzlich willkommen. Und immer wieder hat das Bad auch Besuch aus anderen Regionen in Deutschland, wo man ähnliche Modelle plant. Eine von uns hat ihre Kindheit in diesem Bad verbracht. Und hofft sehr, dass es noch lange weiterbesteht!

    https://www.naturbad-uetze.de/

    https://www.naturbad-uetze.de/downloads/

    https://vr-easy.com/tour/langeimmobilien/210611-freibad_uetze/





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あらすじ・解説

Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!
Ute Zill, Martina Schrey

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