エピソード

  • Folge 85: Zuhause im Meer
    2024/10/02
    Diesmal sprechen wir mit jemanden, der etwas ganz Besonderes geleistet hat: Als einer von 33 Menschen weltweit und erste Frau Deutschlands hat Nathalie Pohl alle sieben Meerengen der Oceans Seven durchschwommen! Die letzte Etappe erst vor kurzem, am 17. September bezwang sie den rund 40 Kilometer langen North Channel zwischen Irland und Schottland in einer Zeit von 11 Stunden und 5 Minuten - einen Monat vor ihrem 30. Geburtstag. Jetzt erholt sie sich in Dubai, wir sprechen mit ihr um 7 Uhr morgens per Videocall, bei ihr ist es zwei Stunden später und natürlich ist sie auch an diesem Morgen schon geschwommen. Die langhaarige blonde Frau aus Marburg ist sehr offen und freundlich, berichtet freimütig davon, dass ihre letzte Meeresdurchquerung alles andere als schön gewesen ist: Erst war lange unklar, ob sie aufgrund des Windes überhaupt starten kann, dann war ihr die ganze Zeit schlecht, ihr Trainer im Beiboot seekrank - und das Wasser mit 14 Grad einfach scheußlich kalt. Umso größer die Freude, als sie endlich in Schottland angekommen ist - mit schweren Armen, erschöpft, aber hochzufrieden. Nathalie schwimmt seit sie denken kann, verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend im Becken, war bei Wettkämpfen und Deutschen Meisterschaften dabei, trainiert bis heute sechs Stunden am Tag Auf ein Sportinternat wollte sie nie, Olympia war damit für sie von vornherein unerreichbar. Und irgendwann kam der Punkt, dass sie das Immergleiche im Becken nicht mehr weitermachen wollte. Das Buch „Die Eisschwimmerin“ von Lynne Cox brachte sie auf die Idee, im Meer zu schwimmen - und zwar genauso wie Lynne Cox durch den Ärmelkanal. Zunächst keine wirkliche Erfolgsgeschichte, etwas, was Nathalie sympathisch macht: Wenn sie erzählt, dann berichtet sie nicht als erstes von ihren Erfolgen - sondern von ihren Niederlagen. Auch in ihrem Buch „Im Meer bin ich zuhause“ geht es in allererster Linie darum, wie schwer das Schwimmen im salzigen Freiwasser ist und wie oft sie daran gescheitert ist. Vor dem Kaiwi-Kanal in Hawai, den sie 2022 durchschwommen hat, hatte sie den größten Respekt, erzählt sie uns. Das Problem waren aber gar nicht die Haie, nach denen sie immer wieder gefragt wird. Die viel realere Gefahr geht dort von Quallen aus. Mit der Portugiesischen Galeere, eine der giftigsten Quallen der Welt, hatte Nathalie eine höchst unangenehme Begegnung, ihr Haut war total verbrannt, die Spuren noch Monate später zu sehen. Trotzdem: Jemand, der sagt, das ganze Schwimmen ist doch viel zu gefährlich, mach das nicht - der hätte keinen Platz in ihrem Leben. Deshalb ist es ihr sehr wichtig, dass ihre Familie sie unterstützt und besonders schön, dass ihr Papa, Unternehmer und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Vermögensberatung AG, bei all ihren großen Schwimmen dabei ist. Sie weiß, dass es ein Privileg ist, sich immer wieder voll auf´s Schwimmen konzentrieren zu können, und engagiert sich als Gründungsmitglied des Vereins „Menschen brauchen Menschen“ dafür, dass Kinder kostenlos schwimmen lernen. Sie ist Schirmherrin der Water Experience Academie und will sich bei Sea Shepherd für den weltweiten Meeresschutz einsetzen. Einige Projekte sind bereits geplant, mehr möchte sie noch nicht sagen. Auch im Wasser geht es weiter - mit dem Australian Triple Crown und einem größeren Schwimmen nächstes Jahr im September - aber mehr wird noch nicht verraten! https://nathaliepohl.de/ https://de.wikipedia.org/wiki/Nathalie_Pohl https://www.instagram.com/pohlnathalie https://www.hessenschau.de/sport/mehr-sport/extremschwimmerin-pohl-es-ist-lebensgefaehrlich-was-wir-da-machen-v1,extremschwimmerin-pohl-interview-100.html https://www.menschen-brauchen-menschen.org/ https://sea-shepherd.de/ https://restube.com/de/pages/water-experience-academy?srsltid=AfmBOopgGtH90wPW3drcZai7KPpqpQn2nS5mHOEwMKMN4SE2HEQQZZjk
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    40 分
  • Folge 84: Olympia für alle
    2024/09/25

    Eines der Freibäder, das in Berlin am längsten geöffnet hat, ist das Sommerbad am Berliner Olympiastadion. Ein traditionsreiches Bad, Austragungsort der Olympischen Spiele 1936, heute jedoch - naja. Ziemlich sanierungsbedürftig. Die Tribünen links und rechts mit rund 7500 Plätzen sind seit drei Jahren verhüllt, weil kein Geld dafür da ist, um sie wieder auf Vordermann zu bringen. Unter den Tribünen: Umkleiden, sanitäre Anlagen und technische Einrichtungen.

    Einer, der in seiner Jugend genau auf diesen Tribünen immer gesessen hat, um von dort die Lage zu peilen (und sicher auch, um nach dem ein oder anderen Mädel zu schauen), ist Ingo Köhler. Mittlerweile arbeitet er hier von März bis September als Fachangestellter für Bäderbetriebe, die Ausbildung hat er erst mit Anfang 40 gemacht und kann sich heute nichts Besseres mehr vorstellen. An diesem recht regnerischen Tag trifft er sich um 7 Uhr morgens mit uns am Beckenrand.

    Er findet, Bademeister zu sein ist vor allem ein sozialer Beruf. Dieses Jahr fand er ziemlich entspannt. Es gab einfach so viele schöne Tage, dass sich das Ganze gut entzerrt habe, sagt er. Hier kommen viele Sportschwimmer her, aber auch Menschen, die den Sprungturm lieben - denn das ist hier ein 10-Meter-Turm. Sportspringer, oder, der neueste Trend: „Todesspringer“, wie Ingo es nennt, Menschen in fast jedem Alter, die sich einen Neopren-Anzug anziehen und absichtlich so aus 10-Metern springen, dass es besonders laut klatscht und hart spritzt.

    Ingos Ding ist das nicht. Aber er ist absolut schwindelfrei, das hilft, um da oben für Ordnung zu sorgen. Außerdem steht immer unten ein Schwimmmeister, der aufpasst, wenn jemand nicht rechtzeitig aus dem Wasser wieder hochkommt. Das passiere aber relativ selten. Manchen bleibt für einen Moment die Luft weg - aber Schlimmeres passiere kaum.

    Der Sprungturm hat auch eine soziale Komponente, findet Ingo. Die Leute bleiben in Bewegung - und haben gar keine Lust mehr, irgendwelchen Unsinn zu machen. Vermutlich deswegen sind außergewöhnliche Vorfälle im Olympiabad eher die Seltenheit.

    Das Olympiabad ist Teil des Olympiaparks, gepachtet von den Berliner Bäderbetrieben. Seit 2015/16 ist das 50-Meter-Becken ein Edelstahlbecken. Hätten die Olympischen Spiele 2024 in Berlin stattgefunden, wären hier die Wasserballturniere ausgetragen worden. So aber gibt es leider zur Zeit wenig Grund, die historischen Tribünen zu sanieren, bedauert Ingo. Vielleicht wird es ja zu 2040 was.

    Und noch ein wichtiger Hinweis: Das Sommerbad am Olympiastadion ist komplett barrierefrei.

    https://www.berlinerbaeder.de/baeder/detail/sommerbad-olympiastadion/

    https://www.berlin.de/special/sport-und-fitness/adressen/schwimmbad/sommerbad-olympiastadion-4f143a5cb4fc475f0b2f1f00.html

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olympia-Schwimmstadion_Berlin






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    29 分
  • Folge 83: Das Bürgerbad
    2024/09/18

    Am liebsten würde sie hier wohnen, sagt Sonja Trautmann und schaut sich stolz in „ihrem“ Freibad um. Und man kann es ihr nicht verdenken. Das Freibad Uetze ist super gepflegt, die Beete liebevoll angelegt, es gibt ein Pool-Café und eine Bücherwand, Strandkörbe laden zum Verweilen ein und das Wasser in dem 50-Meter-Becken glitzert jadegrün.

    Noch vor ein paar Jahren war dieses Bad dem Untergang geweiht. Die 20.000-Einwohner Gemeinde Uetze in der Region Hannover konnte sich das 1959 erbaute öffentliche Bad einfach nicht mehr leisten und wollte es schließen, das war 2010. Den Förderverein, dessen 2. Vorsitzende Sonja Trautmann ist, gab es damals schon. Doch das reichte nicht. Deshalb beschlossen einige engagierte Uetzer Bürger, eine Genossenschaft zu gründen, um das Bad zu erhalten. „Ein Jahr hat es gedauert, bis wir uns raufgeschafft haben, was man dafür braucht“, erzählt Sonja, die vor unserem Gespräch natürlich schnell noch schwimmen war.

    Seit 2011 ist das Freibad Uetze jetzt eine Genossenschaft - und ein Naturbad. Denn hier wird das Wasser nicht gechlort, sondern durch einen Geomatrix-Filter gereinigt, ein Filterbecken mit 1800 Schilfpflanzen außerhalb des Beckens. Glasklar ist es trotzdem, nur nicht wärmer als 22 Grad - aber das reicht völlig aus. Genosse oder Genossin kann jeder werden, der einmalig mindestens 100 Euro zahlt. Der Vorteil: Wenn man dann auch noch eine Saisonkarte erwirbt, kann man als Genossenschaftsmitlied schon morgens ab 5:45 Uhr im Freibad schwimmen. Und abends bis 21 Uhr.

    Das alles funktioniert aber nur mit ganz viel Ehrenamt. Jedes Beet im Feibad hat einen ehrenamtlichen Paten. Es gibt die Rasenmäher-Gruppe, die dafür sorgt, dass die Wiese gepflegt ist. Die Donnerstaggruppe - lauter Männer - reparieren jeden Donnerstag, was repariert werden muss und setzen sich danach zum Klönen beim Bier zusammen. Es gibt die Kassenhäuschengruppe und die Pool-Café-Gruppe und alle tun alles dafür, damit jeder Sommer hier im Bad der schönste wird. Lediglich die beiden Schwimm-Meister:innen sind fest angestellt.

    Und überhaupt ist das Bad viel mehr als ein Schwimmbad. Wer nicht schwimmen, sondern nur im Pool-Café ein Stück Kuchen essen will, zahlt keinen Eintritt. Hier finden Freibad-Gottesdienste mit Taufe statt, public viewing während der Fußball-EM (natürlich auch während der WM), Tauchshows der Freiwilligen Feuerwehr, Aqua Fitness, Mitternachtsschwimmen oder Sommerferien-Parties. Selbstverständlich können Kinder hier schwimmen lernen oder Menschen ihren Rettungsschwimmerschein ablegen. Nur einen Verein gibt es leider nicht, bedauert Sonja Trautmann.

    Dafür kann man sich vom 5-Meter-Turm stürzen oder einfach nur gemütlich seine Bahnen ziehen. Aktuell hat die Genossenschaft 1050 Mitglieder, neue sind herzlich willkommen. Und immer wieder hat das Bad auch Besuch aus anderen Regionen in Deutschland, wo man ähnliche Modelle plant. Eine von uns hat ihre Kindheit in diesem Bad verbracht. Und hofft sehr, dass es noch lange weiterbesteht!

    https://www.naturbad-uetze.de/

    https://www.naturbad-uetze.de/downloads/

    https://vr-easy.com/tour/langeimmobilien/210611-freibad_uetze/





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    29 分
  • Folge 82: Gegen alle Widerstände
    2024/09/11

    Wir treffen uns mit Matthias Ulm in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE), gerade finden noch die letzten Wettkämpfe bei den Paralympics in Paris statt. Matthias ist Stützpunkttrainer beim Berliner Schwimmteam, eine der erfolgreichsten integrativen Trainingsgruppen für paralympisches Schwimmen in Deutschland. Das Team betreut die Spitze des Berliner Paraschwimmens vom Nachwuchs bis zum Hochleistungstraining, auch Malte Braunschweig, Mira Maack und Elena Semechin (geb. Krawzow) trainieren hier, alle drei haben sich in Paris erfolgreich ins Finale gekämpft, Mira und Elena sogar Medaillen geholt. Besonders freut sich der Nachwuchstrainer aber, dass auch die 14jährige Johanna Döhler schon in Paris dabei war: „Da konnte sie ganz ohne Druck schon mal Olympialuft schnuppern - das wird ihr beim nächsten Mal helfen“, davon ist er überzeugt.

    Matthias ist Paraschwimm-Trainer mit Herz und Seele. Eher durch Zufall ist er dazu gekommen, Menschen mit Beeinträchtigungen zu trainieren, heute kann er sich gar nichts anderes mehr vorstellen. Das merkt man, wenn man mit ihm durch die Halle geht und er überall Menschen abklatscht, immer ein freundliches Wort für sie hat. Aber auch, wenn er von seinem Job erzählt: „Ich glaube, ich bin der erste hauptberufliche Paraschwimmtrainer in Deutschland!“, sagt er.

    Deshalb weiß er auch, dass es für Menschen mit Behinderungen ganz schön schwer ist, überhaupt zum Schwimmen zu kommen. Längst nicht alle Bäder sind barrierefrei und bis vor rund 10 Jahren gab es auch praktisch keinen Berliner Verein, der Menschen mit Behinderungen aufgenommen hat. Das hat sich zum Glück geändert und auch das Berliner Schwimmteam hilft Menschen mit Beeinträchtigungen bzw. ihren Eltern, einen passenden Verein für sie zu finden. Denn „schwimmen lernen sollte einfach jeder und jede!“, findet Matthias - und wer einmal gesehen hat, wie Menschen, die beispielsweise gelähmt sind, im Wasser plötzlich aufleben und sich bewegen können, der kann ihm nur zustimmen.

    Auch in punkto Förderung von Para-Leistungsschwimmern hat sich in den letzten Jahren einiges getan, sagt Matthias - allerdings immer noch auf niedrigem Niveau. „Von 700 Euro Fördermitteln kann man nicht leben, vor allem nicht bei 10x Training die Woche!“ Jedes Trainingslager, das Equipment, Trainingsbegleiter - all das muss selber bezahlt werden - „da kommt man schon mal locker auf 10.000 Euro im Jahr, die man zum Teil auch aus der eigenen Tasche bezahlen muss!“ Deshalb wundert ihn nicht, dass Deutschland sowohl bei Olympia wie auch bei den Paralympics nicht sonderlich gut abschneidet. Auch wenn das Geschrei kurz danach immer groß sei - passieren würde dennoch nichts.

    Er würde sich freuen, wenn Olympia 2040 in Berlin ausgetragen wird. Daran glauben tut er allerdings nicht. Und dann erklärt er uns noch sehr anschaulich die unterschiedlichen Wettkampfklassen, in denen Paraschwimmer:innen antreten und was es damit auf sich hat. Wir haben es jetzt jedenfalls verstanden!

    https://www.berliner-schwimmteam.de/Startseite/

    https://www.teamdeutschland-paralympics.de/sportarten/details/para-schwimmen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Startklassen_im_paralympischen_Schwimmsport







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    46 分
  • Folge 81: Mit Boje ins Paradies
    2024/09/04

    Diesmal waren wir im Paradies! Also eigentlich war es das Berliner Sommerbad Mariendorf, aber es kam uns vor wie das Paradies. Denn an diesem herrlichen Spätsommertag bei 26 Grad im Schatten waren gefühlt höchstens 20 Menschen im Bad. Und wir natürlich. Und dann war das 50-Meter-Becken auch noch geleint und zwar mit zwei Bahnen in der Mitte! Mehr perfekt geht einfach nicht!

    Auch die Schwimmmeisterin machte einen ausgesprochen gelassenen Eindruck und erklärte uns, warum man sich zu den geleinten Bahnen in der Mitte entschlossen habe. Wenn die Leinen an der Seite sind, nutzen sie nämlich viele Menschen, um sich dranzuhängen und zwischendurch zu verschnaufen. Das aber ist ziemlich gefährlich! Da laufen nämlich feste Stahlseile durch und an denen kann man sich ganz schön weh tun! Wieder was gelernt.

    Wir tauchen erstmal ein paar Bahnen ab und genießen dann noch bei unserem Freibadgedeck - Cola zero mit Pommes rotweiß - die entspannte Atmosphäre im Mitte der 1950er Jahre erbauten Sommerbad, liebevoll „Rixe“ genannt. Mit riesigem Nichtschwimmerbecken plus Wasserpilz und Rutsche, das wirklich ideal für Familien mit Kindern ist. Hier ist alles sehr liebevoll angelegt, mit hübschen Zeichnungen an den Wänden und noch den original Umkleidekabinen, mittlerweile alles unisex-Bereiche. Im Winter 1971 soll hier mal eine Traglufthalle über das Schwimmerbecken gespannt worden sein - das erwies sich dann aber doch als zu zugig.

    Wir lassen die Sommersaison an uns vorbeiziehen, erwähnenswerte Gewaltvorfälle hat es in den Freibädern nicht gegeben, was die Befürworter:innen der 2,5 Millionen teuren Sicherheitsmaßnahmen inklusive Ausweiskontrollen, online-Tickets und höheren Zäunen sicherlich für sich verbuchen werden. Wir glauben eher, dass es am nassen Juli lag, aber wer weiß das schon?

    Im Sommerbad Wilmersdorf und im Strandbad Tegel konnten in letzter Minute zwei Kinder gerettet werden, ein paar Tote gab es leider auch - aber zum Glück nicht in den Berliner Freibädern. Wohl aber in den Seen in und um Berlin - und einer von uns ist aufgefallen, dass mittlerweile immer mehr Menschen mit Bojen im Freiwasser unterwegs sind. Die andere zieht natürlich gleich zwei Exemplare aus der Tasche und gemeinsam begutachten wir, was denn so eine Boje kann - und was nicht. Eine Schwimmhilfe ist sie auf jeden Fall nicht, aber man kann Handy oder Handtuch trocken in ihr verstauen und sollte man doch mal einen Krampf kriegen, sich für einen Moment daran festhalten - bis Hilfe kommt. Zu sehen jedenfalls ist man damit gut - zumindest so lange, wie nicht Hunderte von Menschen mit Bojen im See unterwegs sind, dann wird es auch wieder etwas unübersichtlich …

    Zum Schluss finden wir, dass auch dieser Sommer mal wieder einfach nicht lange genug gedauert hat und stellen mit Bedauern fest, dass die ersten Freibäder bereits schließen. Dabei haben wir doch noch Tickets auf unserer Mehrfachkarte! Es ist ein Elend. Aber ein schönes!

    https://www.berlinerbaeder.de/baeder/detail/sommerbad-mariendorf/

    https://www.instagram.com/explore/locations/212178722152057/sommerbad-mariendorf/?locale=de

    https://www.schwimm-blog-berlin.de/2015/07/03/sommerbad-mariendorf/

    https://www.geo.de/vergleich/schwimmbojen-test/




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    41 分
  • Folge 80: Fotografieren verboten
    2024/08/28

    Dass man in (Berliner) Bädern nicht fotografieren darf, war im wahrsten Sinne des Wortes der Auslöser für Pia Henkel, aktiv zu werden. Die freie Fotografin liebt aber vor allem das Schwimmen - und die ganz besondere Atmosphäre, die jedem Schwimmbad innewohnt. Die wollte sie unbedingt festhalten, das wurde ihr klar, als sie im Sommerbad Pankow staunend vor den weißen Umkleidekabinen stand. Und zwar nicht mit einem Handy, sondern mit einer analogen Kamera, einem Stativ und ganz viel Geduld..

    Also fragte sie die Berliner Bäderbetriebe, ob sie nicht vielleicht doch fotografieren dürfe. Und sie durfte. Immer früh am Morgen, wenn noch keine Gäste da sind und die Sonne die Bäder in ein ganz besonderes Licht taucht, immer anders, je nach Wetter und Jahreszeit.

    Herausgekommen sind eindrucksvolle Bilder, finden wir. Was das Besondere ist: Jeder und jede von uns, egal ob man Schwimmbäder mag oder nicht, verbindet mit ihnen ganz eigene Gefühle. Gute oder schlechte, intensvive oder flüchtige, aber alle haben zu Schwimmbädern eine eigene Geschichte zu erzählen, erinnern sich an besondere Erlebnisse. Und Pias Bilder wecken diese Erinnerungen, im besten Falle gute! Und sie rücken das Bad von nebenan, in dem man doch eigentlich nur schwimmen will, nochmal in ein ganz besonderes Licht: Denn jedes hat seine ganz eigene Schönheit, die Pia in ihren Fotos ganz wunderbar herausgearbeitet hat.

    Im Moment arbeitet Pia an ihrem Fotobuch, das sie für ihre Masterarbeit einreichen will, sie studiert in Dortmund Photographic Studies. „No running“ hat sie ihre Foto-Serie genannt, denn in Bädern darf man nicht nur nicht fotografieren, sondern auch nicht laufen. Und so sind ihre Fotos Momente des Innehaltens im Kontrast zur gewohnten lärmigen Schwimmbadatmosphäre. Mitte Oktober soll es im Studio 35 in Berlin-Lichtenberg dann auch eine Ausstellung geben. Alles Weitere erfahrt Ihr bei den Chlorgesängen und auf Pias Webseite!

    https://piahenkel.com/

    https://panorama.pm/project/no-running/

    https://www.itsnicethat.com/articles/pia-henkel-no-running-project-photography-150922

    https://taz.de/!5987725/







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    30 分
  • Folge 79: Eine Woche Zeit für mich
    2024/08/21

    Die Ferien gehen langsam dem Ende zu und in manchen Bundesländern sind sie sogar schon längst vorbei. Zurück bleibt für viele die Erinnerung an See, Meer und Strand, wo sie sich so richtig mal erholen können. Für unseren heutigen Gast eine gruselige Vorstellung: Margit Schreiber erholt sich am besten beim Mehrfach-Ultra-Triathlon! Denn das Durchschwimmen des Ärmelkanals und der Straße von Gibraltar hat ihr nicht gereicht. Sie findet, schwimmen, Fahrrad fahren und laufen gehören einfach zusammen. Strange, finden wir - aber gleichzeitig auch sehr faszinierend.

    3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer laufen - das ist der so genannte Langdistanz-Triathlon oder auch Ironman. Alles, was darüber hinausgeht, nennt man Ultra-Marathon. Aber Margit macht nicht nur EINEN Ultra-Thriathlon, sondern hat diesen Sommer in Colmar den FÜNFFACHEN Iron-Man absolviert - also 19 Kilometer Schwimmen, 900 Kilometer Radfahren und 211 Kilometer Laufen. Allein bei der Vorstellung werden Ute und Martina ganz müde - Margit dagegen lebt immer mehr auf, während sie erzählt. „Eine Woche Zeit für mich“ sei das gewesen, kein Handyklingeln, keine Rechnung öffnen, nichts organisieren, einfach nur Schwimmen, Radfahren, Laufen, immer unterstützt von ihrem Mann, den sie vor genau 10 Jahren nach einem Triathlon geheiratet hat.

    Allerdings hat sie nicht durchgemacht wie die amtierende Weltmeisterin, sondern zwischendurch auch gegessen und geschlafen und konnte auch in aller Ruhe auf die Toilette gehen. Alles akribisch vorbereitet, um 4 Uhr morgens ging es in der Regel los. Und dann - sehr viel im Kreis, was vor allem Ute etwas fassungslos macht. Margit nicht. „Solche Rennen werden zwischen den Ohren entschieden und nirgendwo sonst“, sagt sie lakonisch und lacht.

    Muskelkater hatte sie danach nicht, nur eine kleine Blase am Fuß. Aber nochmal neue Motivation. Mittlerweile schwimmt sie wieder am Tag 4 Kilometer oder läuft 11 Kilometer oder fährt ein paar Dutzend Kilometer Rad. Im nächsten Jahr will Margit Schreiber den 10fach-Ironman in Angriff nehmen - es sich dabei „gemütlich“ machen, wie sie sagt: 38 Kilometer Schwimmen, 1800 Kilometer Radfahren, 422 Kilometer Laufen. Wir wünschen ihr voller Demut und Hochachtung auf jeden Fall viel Erfolg!

    https://bretzelultratri.com/resultats-2/

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtleben/die-kanalarbeiterin-1536019.html

    https://www.donaukurier.de/archiv/vom-challenge-vor-den-traualtar-4253572

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ultratriathlon

    https://www.podcast.de/episode/623620710/folge-41-die-extremschwimmerin

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    46 分
  • Folge 78: Nur eine von 10.000
    2024/08/14
    Dieses ist zwar einerseits eine Urlaubsfolge - Martina verbringt zwei Wochen an der Südküste von Kreta und liebt es trotz ihrer Freiwasser-Phobie, dort im kristallklaren libyschen Meer zu kraulen - aber es geht in dieser Folge um mehr. Denn der Strand dort ist nicht etwa nur für Touristen da, wie manche Menschen meinen. An der Messara Bay rund um Matala suchen sich die Caretta Caretta an den Stränden alljährlich ihren Eier-Ablageplatz. Und das ist überlebenswichtig, denn die Caretta Caretta, bekannt auch als Unechte Karettschildkröte, ist eine von nur noch sieben Meereschildkrötenarten und sie alle sind vom Aussterben bedroht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Meeresschildkröten werden intensiv bejagt, ihr Fleisch und auch die Schildkröteneier gelten als Delikatesse, ihr Panzer ist wertvoll. Mehr als 250.000 Schildkröten sterben jährlich in Fischernetzen. Das das ist nicht die einzige Bedrohung: Ihre Lieblingsspeise sind Quallen. Und die verwechseln sie nur allzu oft mit - Plastik. Qualvoller Erstickungstod ist die Folge. Doch erstmal müssen sie überhaupt schlüpfen. Und dafür ist es wichtig, dass die Caretta Caretta ihre Eier ablegen kann, bis zu 100 können das sein. Dafür kehrt sie zurück an den Ort, wo sie selber einst aus dem Nest gekrochen ist. Warum das so ist? Weiß man nicht. Aber jeder erschlossene Strand, an dem womöglich gebaut wird oder Touristen unachtsam entlangtrampeln, schränkt die Eier-Ablageplätze immer weiter ein. Organisationen wie „Archelon - the sea turtle protection society of Greece“ sorgen dafür, dass die Nistplätze am Strand gekennzeichnet und geschützt werden. Jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe laufen Freiwillige aus aller Welt die Strände an der Messara Bay entlang, um neue Nester zu finden und zu markieren. Auch nachts sind sie unterwegs, wenn die Schildkröten schlüpfen. Rund 500 Volunteers machen alljährlich mit, von Ende Mai, wenn die ersten Schildkröten ihre Eier ablegen, bis Ende September, wenn die letzten Schildkröten schlüpfen. Die meisten Freiwilligen sind in dieser Zeit drei bis vier Wochen da, viele kommen direkt nach dem Schulabschluss oder in den Semesterferien. Einzige Voraussetzung: Die Liebe zur Natur und die Bereitschaft, mit Menschen aus aller Welt zusammenzuarbeiten. Nähere Informationen s. u. in den Links. Martina hat bei ihren Urlauben auf Kreta schon mehrfach dabei sein dürfen, wenn sich die kleinen, höchsten handtellergroßen Schildkröten aus ihrem Nest am Strand emporwühlen und den Weg zum Meer suchen. Damit sie den finden, braucht es absolute Dunkelheit, denn Schildkröten orientieren sich am Mond und an den Sternen. Nahe Straßenlaternen, laute Tavernen, Camper am Strand sind Gift für sie. Ein Wunder, dass sie es überhaupt schaffen. Kein Wunder ist es unter diesen Umständen allerdings, dass am Ende nur eine von 10.000 überlebt! Um dann, nach gut 20 Jahren, zurückzukehren und selber Eier zu legen. WICHTIG! Was Touristen in Schildkrötengebieten deshalb unbedingt beachten sollten: - Den Strand nachts nicht betreten - sie stören die Mutter-Schildkröten genauso wie die Schlüpflinge! - Kein Auto fahren auf dem Strand - Alle Strandmöbel abends wegräumen, damit die Schildkröten ungestört ihr Nest bauen können - Keine Lichter und Parties am Strand in der Nacht! - Eingezäunte Nester respektieren und nicht darauf herumlaufen - Die Schlüpflinge müssen das Meer selbst erreichen - nicht anfassen und nicht mit Handys leuchten - Keinen Müll hinterlassen Übrigens - man kann auch Schildkröten-Pate werden, ohne an den Strand zu fahren, ganz einfach von zuhause aus. Alles Weitere findet ihr in den Links! https://de.wikipedia.org/wiki/Unechte_Karettschildkr%C3%B6te https://archelon.gr/en https://www.matala.gr/en/the-sea-turtle-caretta-caretta/ https://archelon.gr/en/project-areas/crete-messaras-bay https://archelon.gr/en/volunteer/project-areas/crete-messaras-bay https://archelon.gr/en/support-us/at-the-beach
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    27 分